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Entzifferte Verwandtschaft

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Entzifferte Verwandtschaft
Forscherteams in den USA haben gemeinsam das Genom des Rhesusaffen entschlüsselt. Der Rhesusaffe ist damit neben dem Schimpansen der zweite Affe, dessen Genom entschlüsselt und katalogisiert wurde. Der Entwurf deckt rund 93 Prozent des Gesamtgenoms und erlaubt Forschern Einblicke in die Evolution des Rhesusaffen. Die Wissenschaftler machen die Aufstellung des Genoms in öffentlichen Datenbanken für Wissenschaftler in der ganzen Welt verfügbar, meldet das National Human Genome Research Institut.

Das Genom des Rhesusaffen stimmt in etwa 92 bis 95 Prozent seiner Gensequenzen mit dem menschlichen Genom überein und 98 Prozent mit dem Genom des Schimpansen, der dem Menschen genetisch am nächsten steht. Rhesusaffen gehören zwar nicht zu den Menschenaffen, sondern zu den Trockennasenaffen, doch sind sie dem Menschen sowohl genetisch als auch in der Physiologie und dem Stoffwechsel ähnlich. Aus diesem Grund werden Rhesusaffen häufig in der Forschung eingesetzt ? beispielsweise haben Forscher an ihrem Blut erstmals den so genannten Rhesusfaktor festgestellt, eine genetisch bedingte Eigenschaft der Blutkörperchen.

In der Aidsforschung hat der Rhesusaffe eine besondere Bedeutung, weil er ähnlich auf das Simian Immunodeficiency Virus (SIV) reagiert wie der Mensch auf die Infektion mit HIV. Das Simian Immunodeficiency Virus ist die Affenversion des HIV, mit dem es genetisch verwandt ist. Rhesusaffen eignen sich daher ausgezeichnet als Modell für die Erforschung von HIV. Die Entschlüsselung des Rhesusaffengenoms ermöglicht es den Wissenschaftlern nun, die Gene des Rhesusaffen mit denen des Menschen und Schimpansen zu vergleichen. Mit dieser Information können sie Rückschlüsse auf die Rolle verschiedener Gene ziehen, die die Immunantwort auf die Infektion mit dem jeweiligen Virus regeln.

Rhesusaffen finden jedoch nicht nur in der Aidsforschung Einsatz, sondern dienen auch als Modelle für die Forschung an Infektionskrankheiten und Impfstoffen. Außerdem sind sie wertvolle Probanden in den Neurowissenschaften und der Verhaltensforschung. Für alle diese Forschungsbereiche ist die Entschlüsselung ihres Genoms von großem Nutzen.

Pressemitteilung des National Human Genome Research Instituts, Maryland ddp/wissenschaft.de ? Christina Schallenberg
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