Offenbar entstehen jedoch im Moment des Anbeißens neben den hörbaren Schallwellen auch noch Wellen mit eigentlich unhörbaren Frequenzen, konnten der Nahrungsmittelphysiker Malcolm Povey von der Universität von Leeds und seine Kollegen nun zeigen. Die Forscher hatten sechs verschiedene Kekssorten unter kontrollierten Bedingungen zerbrochen und das ausgesandte Schallprofil genau aufgezeichnet. Eine anschließende Analyse zeigte, dass schon beim ersten Riss in der Keksstruktur Ultraschallpulse entstehen, die allerdings nur wenige Tausendstel Sekunden andauern. Werden diese Signale stark verlangsamt und grafisch dargestellt, bilden sie eine Serie schlanker, hoher Spitzen, die charakteristisch für das jeweilige Gebäck sind.
Die Ultraschallpulse sind nach Ansicht der Wissenschaftler genauso wichtig für den Keksgeschmack wie das eigentliche Geschmacksempfinden, der Geruch und das Aussehen eines Gebäckstücks. Zwar kann der Mensch die ausgesandten Frequenzen nicht im eigentlichen Sinne hören, sie aktivieren jedoch den Tastsinn im Mund, so die Forscher. Die Kombination aus diesen unbewusst wahrgenommenen Pulsen, dem mechanischen Verhalten eines Kekses im Mund und den akustischen Informationen ist sehr leistungsfähig: Mit ihrer Hilfe nehmen menschliche Tester Unterschiede in der Knusprigkeit von Gebäckstücken fast genauso gut wahr wie darauf spezialisierte Maschinen.