Anschließend verglichen die Forscher das genetische Profil der Tänzer und die Fragebogenergebnisse mit zwei Vergleichsgruppen: Die eine Gruppe bestand aus 91 Sportlern, bei denen eine ähnliche Körperbeherrschung und Konzentration vermutet wird wie bei Tänzern. Die andere Gruppe bestand aus 872 Menschen, die weder eine tänzerische noch eine sportliche Begabung besaßen.
Tänzer zeigen ein ganz charakteristisches genetisches und persönliches Profil, schließen die Forscher aus dem Vergleich der drei Gruppen. Insbesondere zwei Genvarianten, die die Baupläne für den so genannten Serotonin-Transporter und einen Rezeptor für das Hormon Vasopressin enthalten, konnten die Forscher mit der kreativen Ausdruckstärke von Tänzern in Verbindung bringen. Der Botenstoff Serotonin beeinflusst direkt die Gehirnaktivität und steuert Wahrnehmung, Gefühle und Einfühlungsvermögen. Vasopressin kann Ausdruckskraft und Kommunikationsstärke modulieren und spielt bei der Bildung von sozialen Bindungen eine Rolle.
Die Forscher gehen davon aus, dass sich im Laufe der Menschheitsentwicklung diese künstlerische Veranlagung ins Erbgut eingeschrieben hat ? schließlich spielt neben der Musik der Tanz in fast jeder Kultur eine zentrale Rolle, etwa in Ritualen, beim Ausdrücken von Gefühlen und beim Kontakte knüpfen.