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Wie sich Affenväter auf ihre Elternrolle vorbereiten

Erde|Umwelt

Wie sich Affenväter auf ihre Elternrolle vorbereiten
Wird ein Affenmännchen Vater, so nimmt es während der Schwangerschaft seiner Gefährtin ebenfalls an Gewicht zu. Das haben amerikanische Affenforscher herausgefunden, als sie mehrere Liszt- und Weißbüschelaffen-Pärchen in freudiger Erwartung regelmäßig gewogen haben. Wahrscheinlich fressen sich die zukünftigen Väter ein Fettpolster an, um später mehr Energie für die Pflege ihres Nachwuchses zu haben, vermuten die Wissenschaftler.

Sowohl Weißbüschel- als auch Lisztaffenpärchen leben monogam und teilen sich die Aufzucht ihrer Jungen. In ihrer Studie beobachteten die Forscher um Toni Ziegler von der Universität von Wisconsin in Madison insgesamt 58 Tiere beider Spezies, darunter werdende Eltern und Pärchen ohne Nachwuchspläne. Hatten werdende Weißbüschelaffen-Väter zu Beginn der fünfmonatigen Schwangerschaft durchschnittlich 410 Gramm auf die Waage gebracht, so nahmen sie bis zur Geburt im Mittel 14 Gramm zu. Auch die Lisztprimaten steigerten ihr Gewicht deutlich. Männchen ohne schwangere Partnerin hingegen blieben schlank.

Bislang können die Wissenschaftler nicht sagen, ob die potentiellen Väter größere Portionen verzehrten oder ob sich ihr Stoffwechsel automatisch veränderte. Sie vermuten jedoch, dass die Männchen eine Fettreserve aufbauen, um nach der Geburt genug Energie für das Tragen und die Pflege ihrer Kinder zu haben. Andere Studien hatten zuvor schon hormonelle Veränderungen der zukünftigen Affenväter nachgewiesen. Demnach bereiten sich die Primatenmännchen schon vor der Geburt auf ihre väterlichen Aufgaben vor, schließen Ziegler und ihr Team.

Auch menschliche werdende Väter zeigen manchmal vor der Entbindung ähnliche Symptome wie ihre Partnerin. Bislang glaubten die meisten Wissenschaftler, dass solche Gewichtszunahmen, Kopf- oder Rückenschmerzen bei Männern reine psychosomatische Effekte seien. Allerdings könnten auch evolutionäre Gründe hinter diesen Phänomenen stecken, folgern Ziegler und ihre Kollegen aus ihrer Affenstudie.

Toni Ziegler (Universität von Wisconsin, Madison) et al.: Biology Letters, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1098/rsbl.2005.0426 ddp/wissenschaft.de ? Anna-Lena Gehrmann
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