Zwei Wissenschaftler aus den Vereinigten Staaten glauben, eine einfache Methode zur Beschleunigung der Suche nach Eisplatten und eventuell darin vorhandenen organischen Verbindungen unter der Oberfläche des Mars gefunden zu haben. Sie wollen den Planeten mittels einer Sonde mit einer etwa 100 Kilogramm schweren Kanonenkugel aus Kupfer beschießen. Der durch den Aufprall in die Atmosphäre geschleuderte Schutt könnte dann von der Sonde aufgefangen und auf seine Bestandteile hin analysiert werden.
Phil Christensen von der Staatsuniversität von Arizona in Temple hat diesen ungewöhnlichen Weg zur Erkundung unseres Nachbarplaneten in Zusammenarbeit mit David Spencer vom Jet Propulsion Laboratory der NASA bei Pasadena vorgeschlagen. Spencer besitzt in der Tat Erfahrung im Beschuss von Himmelskörpern, leitete er doch die im Sommer 2005 erfolgreich abgeschlossene
Deep Impact Kometenmission. Dabei wurde ein Projektil in einen Kometen geschossen, um dessen Bestandteile zu analysieren.
Die beiden Forscher haben nun berechnet, dass ein Kupferprojektil zur Erkundung des Mars etwa 100 Kilogramm schwer sein und mit einer Geschwindigkeit von etwa 15000 Kilometern pro Stunde auf dessen Oberfläche auftreffen sollte. Unter diesen Umständen würde ein etwa 25 Meter tiefer und 50 Meter Durchmesser aufweisender Krater ausgeschlagen werden, der das Innenleben des Mars freilegen würde.
Christensen weist darauf hin, dass seine Methode im Gegensatz zu direkten, von Roboterfahrzeugen durchgeführten Bohrungen durch ihre Einfachheit besticht und zudem die Gefahr von Kontaminierungen stark herabsetzt. Er hofft, dass der von ihm angeregte Beschuss in einer der nächsten Mars Missionen der NASA durchgeführt werden kann.
Nature Science Update Stefan Maier