Schwule Männer haben ein ähnlich großes Aggressionspotenzial wie heterosexuelle Männer. Bei ihnen äußert sich Aggression jedoch eher verbal als in körperlicher Präsenz. Das sagt der britische Psychologe Tom Dickins nach einer Online-Befragung von 182 Männern.
Dickins ließ die 91 homosexuellen und 91 heterosexuellen Männer einen Fragebogen ausfüllen, in dem sie Angaben zu ihrem Lebensstil, ihren Ansichten und ihrem Verhalten machen sollten. Dabei erwiesen sich die homosexuellen Probanden als empfänglicher für Empathie und zeigten eine geringere Neigung zu körperlicher Aggression. Insgesamt war jedoch das Aggressionspotenzial in beiden Gruppen gleich, so Dickins. Aggressionen bei den schwulen Männern äußerten sich eher indirekt auf verbalem oder emotionalem Wege, indem sie beispielsweise schlecht über ihren Kontrahenten sprachen.
“Es wurde oft berichtet, homosexuelle Männer seien per se weniger aggressiv als heterosexuelle”, erklärt der Psychologe, der bereits zahlreiche Arbeiten über Entwicklungspsychologie veröffentlicht hat. Diese Arbeiten hätten jedoch nicht alle Formen der Aggression, von der offenen bis hin zur indirekten, berücksichtigt. Die Ergebnisse der Online-Befragung zeigten jedoch, dass homosexuelle Männer ihre Aggressionen nur anders äußerten.
Pressemitteilung der Universität von East London ddp/wissenschaft.de ? Ulrich Dewald