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Ein Gruß aus der Vergangenheit

Astronomie|Physik

Ein Gruß aus der Vergangenheit
Supernovae zählen zu den spektakulärsten Ereignissen, die Astronomen vors Teleskop kommen. Aus der Nähe können die Forscher die gewaltigen Sternenexplosionen allerdings nur selten beobachten. Zuletzt leuchtete 1987 in der Großen Magellanschen Wolke ein explodierender Stern auf. Doch nun naht Abhilfe: Forscher um Armin Rest vom Cerro Tololo Inter-American Observatory in Chile haben eine Methode ersonnen, mit der sie das Licht lange erloschener Supernovae einfangen können.

Interstellare Staubwolken können das Licht von Supernovae wie ein Echo zurückwerfen. Auf der Erde kann das Licht einer Supernova, das bis zu tausend Jahre verspätet eintrifft, immer noch von Teleskopen registriert werden, schreiben Rest und Kollegen in der Zeitschrift Nature.

Die Forscher testeten ihre Theorie zunächst am bekannten Echo der berühmten Supernova von 1987, SN1987a. Mit Hilfe des Lichtes konnten sie Alter und Position der Supernova korrekt berechnen. In der Großen Magellanschen Wolke entdeckten die Forscher noch drei weitere Echos, die sie über vier Jahre regelmäßig beobachteten.
Ihren Berechnungen zufolge ereigneten sich zwei der Supernovae vor 400 und vor 600 Jahren. Wie die Forscher schreiben, eröffnet die Echo-Analyse faszinierende Möglichkeiten: Zum einen werden dadurch Staubwolken zwischen den Sternen sichtbar. Zum anderen sei es mit den modernen Methoden möglich, die spektrale Zusammensetzung des Supernova-Lichtes zu analysieren und dadurch mehr über historische Sternenexplosionen zu lernen. Die Supernovae, die im Jahr 1006 aufleuchtete, die von Kepler (1604) und Tycho de Brahe (1572) beobachteten Explosionen sowie die undokumentierte, vor etwa 250 Jahren eingetretene Supernova, bei der die starke Radioquelle Cassiopeia A entstand, liegen noch in Reichweite.

Das Rätsel des Weihnachtssterns wird sich mit Hilfe von Licht-Echos allerdings nicht lösen lassen. Sollte es sich beim Stern von Bethlehem um eine Supernova gehandelt haben, dann ist ihr Echo mittlerweile zu schwach, um von Teleskopen noch aufgefangen zu werden.

Armin Rest et al: “Light echos from ancient supernovae in the Large Magellanic Cloud”, Nature 438, S. 1132 Ute Kehse
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