An sich ist die Idee mit den rund zehn Mikrometer großen Kapseln, die sich im Körper auflösen und Wirkstoffe abgeben, nicht neu. De Smedt betont aber, dass der Abgabezeitpunkt mit dem neuen Material sehr viel genauer eingestellt werden könne als bei bisher verwendeten Materialien. So könnten beispielsweise Impfungen gegen Hepatitis B, Hirnhautentzündung oder Lungenentzündung, die aus mehreren Teilimpfungen in größerem zeitlichen Abstand bestehen, nun durch eine einzige Injektion erfolgen. Ein Teil der Kapseln würde dabei so konzipiert, dass sie sich sofort auflösen, während andere Kapseln erst in einigen Wochen oder Monaten ihren Inhalt freigeben und damit die Impfung komplettieren.
Die mikrometergroßen Kapseln sollen dabei direkt unter die Haut gespritzt werden, da eine direkte Injektion in die Blutbahn ein Verklumpungsrisiko darstellen würde, so der New Scientist. Für eine Impfung würden rund 100.000 bis eine Million Mikrokapseln benötigt. Das System sei etwa für Entwicklungsländer interessant, wo die Menschen schlechten Zugang zu Ärzten und Krankenhäusern haben.