Das Ergebnis: Die männlichen Gurrlaute allein erzielten schon bei den meisten Weibchen den gewünschten Effekt. Sie begannen im Kreis zu gehen und ihre Schwanzfedern zu spreizen. Das Wichtigste aber war, dass sie selbst ebenfalls zu gurren begannen, sagt Partan. Das Gurren regt nämlich den Eisprung im Körper der Weibchen an. Völlig anders war deren Reaktion dann, als sie die Videoaufnahmen der balzenden Männchen ohne Ton zu sehen bekamen: Einige hörten zwar auf, sich zu putzen und beobachteten stattdessen die Bilder. Die übrigen ließen sich aber durch die balzenden Männchen im Video nicht einmal von der Pflege ihrer Federn ablenken.
Der männliche Balztanz bei den Tauben scheint auf den ersten Blick also überflüssig zu sein, sagen die Forscher. Dass ihm aber dennoch eine Bedeutung zukommt, bewies der letzte Test. Dabei zeigten die Wissenschaftler den Taubenweibchen die Videoaufnahmen zusammen mit den aufgezeichneten Lauten der Brautwerber ? und erreichten damit den stärksten Effekt bei den Weibchen, nämlich ein deutliches Balzverhalten. Durch den Tanz der Männchen wird also die Aussagekraft der akustischen Signale verstärkt, schlussfolgern die Forscher. Damit werde sichergestellt, dass die Meldung ? sprich die Aufforderung zur Paarung ? auch in einer lauten Umgebung beim Weibchen ankommt.