Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Musik für die Eloquenz

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Musik für die Eloquenz
Eine frühe Musikerziehung kann Kindern helfen, gesprochene Sprache besser zu verstehen. Das schließt die amerikanische Forscherin Nadine Gaab vom Massachusetts Institute of Technology in Cambridge aus einem Vergleich der Sprachbegabung von Musikern und Nicht-Musikern. Musiker können demnach die einzelnen Laute der gesprochenen Sprache sehr viel besser auseinanderhalten.

Das Verstehen von Sprache ist schwieriger als es scheint: Das Gehirn muss einzelne Laute aus dem Sprachfluss herausfiltern und zu Worten zusammenfügen. In vielen Fällen sind die Unterschiede zwischen einzelnen Lauten, so genannten Phonemen, nur wenige Millisekunden lang. Bei „da“ und „ba“ sind dies beispielsweise nur 40 Millisekunden. Kinder mit Schreib- und Leseschwäche haben gerade bei solchen Unterscheidungen Schwierigkeiten.

Die Forscherin Nadine Gaab verglich das Hörverstehen von 14 Musikern mit dem von Nicht-Musikern. Die Musiker hatten bereits mit unter sieben Jahren angefangen, ein Instrument zu erlernen. Zum Zeitpunkt der Untersuchung spielten sie noch wöchentlich mehrere Stunden auf ihrem Instrument. Beide Gruppen konnten die Phoneme nach Tonhöhe und Lautstärke gut unterscheiden.

Wenn es allerdings ums Timing ging, also um Lautvariationen im Bereich weniger Millisekunden, so waren die Musiker deutlich überlegen. „ba“ und „da“, oder „ba“ und „wa“ konnten die musikalisch Gebildeten sehr viel souveräner unterscheiden. Auch hörten die Musiker kleinste Unterschiede zwischen Konsonant-Vokalfolgen wie „ga“ und „ka“ besser heraus. Dieses präzise Hörverstehen führe laut Gaab zu besseren sprachlichen Leistungen der Musiker. Damit sei geklärt, wieso Kindern mit Schreib-Lese-Schwäche durch musikalische Therapieelemente wie Singen oder rhythmische Spiele geholfen werden kann, erklärt die Forscherin.

Onlinedienst des Fachmagazins Science ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer
Anzeige
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Dossiers
Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Stop|time  〈[stptm] f.; –; unz.; Mus.; Jazz〉 plötzliche Pause des Metrums, die durch kurze Soli od. von der ganzen Band ausgeführte Akkordschläge nach rhythmischen Mustern ausgefüllt wird [engl.; <stop … mehr

Höh|len|hy|ä|ne  〈f. 19; Zool.〉 in der älteren Eiszeit in ganz Mitteleuropa, jetzt nur noch in afrikanischen Höhlen lebende Hyäne: Crocuta spelaea

♦ In|tro  I 〈n. 15 od. f. 10; TV〉 (mit Musik unterlegter) Vorspann für eine Sendung II 〈n. 15; Mus.〉 Einleitung eines Musikstücks … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige