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Alzheimer ins Auge geschaut

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Alzheimer ins Auge geschaut
Die für die Entstehung der zerstörerischen Plaques im Gehirn von Alzheimer-Patienten verantwortlichen Proteine lagern sich auch in der Linse des menschlichen Auges ab. Dieses Phänomen soll es ermöglichen, die verräterischen Moleküle durch die Bestrahlung des Auges mit einem Infrarotlaserstrahl ausfindig zu machen und somit die Krankheit im Frühstadium zu diagnostizieren, erklären Forscher der Harvard Medical School.

Das von Lee Goldstein ? dem Entdecker der Amyloid-Beta-Moleküle im Auge ? und seinen Kollegen entwickelte Diagnoseverfahren soll in zwei Stufen ablaufen. Dabei wird zunächst ein schwacher Infrarotlaserstrahl in das Auge des Patienten gesandt. Wenn in dessen Linse Proteinklumpen aus Amyloid-Beta-Molekülen vorhanden sind, so streuen diese einen Teil des Laserlichts zurück, und mittels eines Detektors lässt sich so deren Signatur ausmachen.

Um sicherzugehen, dass die Rückwärtsstreuung tatsächlich von den für Alzheimer verantwortlichen Molekülen verursacht wird, setzen die Forscher in einer zweiten Stufe mit fluoreszierenden Molekülen versetzte Augentropfen ein. Diese wiederum lagern sich spezifisch an Amyloid-Beta an, so dass die Linse bei dessen Vorhandensein unter Lichteinstrahlung zu fluoreszieren beginnt.

Goldstein zu Folge befindet sich die erste Stufe seines Verfahrens bereits im klinischen Stadium, während der Fluoreszenztest noch an Tieren durchgeführt wird. Da die Konzentration der Amyloid-Beta-Ablagerungen in der Augenlinse mit der im Gehirn korreliert ist, kann das Diagnoseverfahren zusätzlich auch zur Untersuchung der Effizienz von Behandlungsmethoden eingesetzt werden.

Stefan Maier Lee Goldstein (Harvard Medical School): Bericht auf der Fachmesse Frontiers in Optics.
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