Zumindest bei einem genetischen Faktor haben die Forscher um Doron Gothelf von der Universität in Stanford den Effekt auf die Entstehung von Schizophrenie nun genauer ausgemacht: Menschen mit einer Deletion 22q11.2-Syndrom genannten Veränderung eines bestimmten Gens haben ein stark erhöhtes Risiko, bereits im Kindesalter an Schizophrenie zu erkranken. Der Grund liegt in einem Eiweiß namens COMT, dessen Bauplan in dem betreffenden Gen hinterlegt ist.
Das Protein COMT spielt beim Abbau des Botenstoffs Dopamin eine wesentliche Rolle, der für die Steuerung vieler Funktionen des Gehirns mitverantwortlich ist. Menschen mit dem 22q11.2-Syndrom können nicht genügend COMT produzieren, weshalb deren Hirnfunktionen gestört sind und sich eine psychische Erkrankung entwickeln kann. So konnten die Forscher bei den Kindern einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Aktivität des Proteins und psychischen Störungen feststellen.
Die Genveränderung sei zwar insgesamt bei nur für fünf Prozent aller an Schizophrenie Erkrankten für die Krankheit verantwortlich, erklären die Forscher. Dennoch könnte das Verständnis dieses Wirkmechanismus helfen, die Entstehung dieser psychischen Krankheit besser zu verstehen und bei Betroffenen noch vor den ersten Symptomen Therapien einzuleiten.