Der entscheidende Faktor ist offenbar der Dotter, der Nahrungs- und Energiespeicher der Eizelle, haben Leta Nutt von der Duke-Universität in Durham und ihre Kollegen nun gezeigt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Körperzellen werden Eizellen nicht vom Körper mit Energie und Nährstoffen versorgt, sondern müssen von ihren eigenen Vorräten leben. Nach den Ergebnissen der Forscher spielt dabei ein Zucker namens Glucose-6-Phosphat eine Schlüsselrolle: Hat die Zelle ihren Vorrat verbraucht, löst sich eine Blockade an einem so genannten Selbstmordenzym, das dann die Apoptose und damit den Untergang der Zelle einleitet.
Den gleichen Effekt erzielten die Forscher auch, indem sie die Verarbeitung des Zuckers innerhalb der Zelle blockierten. Verhindert werden kann diese Selbstzerstörung dagegen, wenn die Eizelle mit zusätzlichem Glucose-6-Phosphat versorgt wird, zeigten weitere Tests: In diesem Fall sorgt ein Stoffwechselprodukt des Zuckers dafür, dass sich das Selbstmordenzym weiterhin ruhig verhält und die Zelle weiterlebt.
Bei manchen Frauen verursacht ein übermäßiges Absterben von Eizellen Unfruchtbarkeit, berichten die Forscher. Ursache kann beispielsweise eine Chemotherapie sein, die bei den Keimzellen Apoptose auslöst und die Empfängnis dadurch erschwert oder sogar unmöglich machen. Die Wissenschaftler hoffen, auf der Basis ihrer Entdeckung eine Therapie entwickeln zu können, die diesen Frauen hilft. Bis dahin sei es jedoch noch ein sehr weiter Weg, da unter anderem auch noch der Einfluss von Hormonen und des Alterns der Zellen berücksichtigt werden müsse.