Für die Kleinplaneten aus Eis, die jenseits des Neptun ihre Bahn ziehen und die bislang in Fachkreisen als Kuiper-Gürtel-Objekte geführt wurden, schlägt der Ausschuss den Namen “Transneptunische Planeten” vor. Dazu würden dann auch der bisherige neunte Planet Pluto sowie der vor kurzem entdeckte “zehnte” Planet gehören. An diesem noch namenlosen Objekt, das zurzeit noch die offizielle Bezeichnung 2003 UB313 trägt und allem Anschein nach größer ist als Pluto, hatte sich die schon lange schwelende Planetendebatte neu entzündet.
Nicht alle Astronomen sind mit den Bezeichnungen einverstanden: “Ich finden nicht, dass wir die Planetentypen nach ihrer Position benennen sollten”, bemängelt etwa Alan Stern vom Southwest Research Institute in Colorado, “wir sollten uns an den Eigenschaften der Objekte orientieren.” Seiner Meinung nach wäre “Eiszwerge” ein besserer Oberbegriff für Pluto und Co.
Wie schell sich die Planetenforscher an die neuen Definitionen gewöhnen, sei ohnehin unklar, heißt es in “Nature”. “Alte Gewohnheiten sterben nur langsam aus”, sagt etwa die Astronomie-Autorin Jacqueline Mitton. So benutzen einige Astronomen immer noch eine Terminologie, die eigentlich schon seit 50 Jahren offiziell nicht mehr gebräuchlich ist.