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Mütterliche Gesichtskontrolle

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Mütterliche Gesichtskontrolle
Ob ein Gesicht eher männlich oder weiblich ausgeprägt ist, bestimmen schon die im Mutterleib wirkenden Geschlechtshormone Testosteron und Östrogen. Das hat ein internationales Forscherteam anhand des Längenverhältnisses von Zeige- und Ringfinger nachgewiesen. Ein niedriges Verhältnis, also ein längerer Ringfinger, spricht früheren Erkenntnissen zufolge für höhere Konzentrationen des männlichen Geschlechtshormons Testosteron bereits vor der Geburt. Diese gehen tatsächlich mit männlicheren und robusteren Gesichtszügen einher, erklären die Forscher.

Schon frühere Studien hatten sich mit dem Einfluss des Testosterons auf eine männliche Gesichtsform befasst. Die meist auf Messungen der Hormonspiegel während der Pubertät basierenden Ergebnisse waren jedoch teilweise sehr widersprüchlich. So konnte nicht eindeutig gezeigt werden, dass hohe Testosteronlevel mit männlicheren Gesichtszügen einhergehen. Wie weibliche Züge entstehen, blieb zudem völlig spekulativ.

Vor der Geburt haben die Hormone Testosteron und Östrogen hingegen eine messbare Auswirkung auf die Gesichtsform, fanden die Forscher bei ihren Messungen an insgesamt 106 Studenten heraus. Die Wissenschaftler bestimmten dazu die Fingerlängen der Testpersonen und 64 charakteristische Punkte im Gesicht, die generell als typisch männlich oder weiblich angesehen werden. Das Ergebnis: Ein längerer Ringfinger und damit ein niedrigeres Längenverhältnis von zweitem zu viertem Finger geht tatsächlich mit einigen typisch männlichen und damit robusteren Gesichtszügen einher. Ein hoher Wert für das Zwei-zu-Vier-Verhältnis ist hingegen mit weiblicheren Gesichtsmerkmalen verbunden.

Die Form des Gesichts hängt also nicht nur vom tatsächlichen Geschlecht ab, sondern offenbar auch von der Konzentration an Geschlechtshormonen, die auf den Embryo einwirken. Die Wissenschaftler hoffen, dass ihre Ergebnisse auch dazu beitragen werden, die individuelle Wahrnehmung männlicher oder weiblicher Gesichtszüge besser zu verstehen. Dies spielt vor allem bei der Auswahl des Sexualpartners eine wichtige Rolle.

Bernhard Fink (Georg-August-Universität, Göttingen) et al.: Proceedings of the Royal Society: Biological Sciences, Online-Vorabveröffentlichung, doi:10.1098/rspb.2005.3179

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