Darunter liegt die Magnetopause, die Grenzschicht, die der Sonnenwind nicht überqueren kann. Die Magnetopause hat eine kaulquappenartige Form: Auf der sonnenzugewandten Erdseite ist sie halbkugelförmig und auf der sonnenabgewandten Seite erstreckt sich ihr “Schwanz” Millionen von Kilometern weit in den Weltraum.
Damit die vier baugleichen Satelliten der Cluster-Flotte die räumliche Ausdehnung von Magnetfeldern beobachten können, bewegen sie sich im Formationsflug um die Erde. Die vier Satelliten bilden die Form eines Tetraeders, also einer Dreieckspyramide: Jeder Satellit ist von den drei anderen in der Regel 500 Kilometer weit entfernt. Doch im Frühjahr 2002 wurde der gegenseitige Abstand zur Vermessung kleinerer Strukturen auf 100 Kilometer reduziert.
Die damals erhobenen Daten wurden jetzt von Padma Shukla von der Universität Bochum gemeinsam mit französischen und schwedischen Kollegen ausgewertet. Die Daten passten zu den theoretischen Berechnungen der Forscher.
Die vier Satelliten der Cluster-II-Flotte wurden paarweise am 16. Juli und am 9. August 2000 mit zwei Sojusraketen vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur aus ins All befördert. Sie befinden sich in einer elliptischen Bahn mit einem erdnächsten Abstand von 19.000 Kilometern und einem erdfernsten Abstand von 119.000 Kilometern. Die vier Cluster-I-Satelliten hatten es nicht bis in die Erdumlaufbahn geschafft. Sie wurden am 4. Juni 1996 beim gescheiterten Jungfernflug der europäischen Ariane-5-Rakete zerstört.
David Sundkvist et. al.: Nature, Band 436, S. 825