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Versteinerte Fußspuren

Geschichte|Archäologie

Versteinerte Fußspuren
Wissenschaftler haben in Zentralmexiko 40.000 Jahre alte menschliche Fußabdrücke ausgegraben. Damit könnten die bisherigen Theorien über die Besiedlung Amerikas in Wanken geraten: Bislang gingen die meisten Wissenschaftler davon aus, dass die ersten Siedler erst vor 11.000 bis 13.000 Jahren zu Fuß über die Beringstraße kamen.

Die britischen Wissenschaftler fanden die Fußabdrücke in einem aufgegebenen Steinbruch im Valsequillo-Becken nahe der mexikanischen Stadt Puebla. Die fossilen Überreste waren durch eine harte Schicht Vulkangestein konserviert worden. Vermutlich passierten Einwanderer das Ufer eines Vulkansees kurz vor einem weiteren Vulkanausbruch, der ihre Spuren verschüttete, berichteten die Forscher.

Unter den 269 untersuchten Abdrücken fanden sich menschliche und tierische Spuren. Allein menschliche Füße berühren den Boden nur mit Ferse und Ballen, was eine eindeutige Zuordnung der Spuren zulässt. Auch die Größe der Abdrücke zeigt, dass sie vom modernen Homo sapiens stammen.

Das internationale Geoarchäologen-Team datierte das Gestein um die Fußspuren mit fünf verschiedenen Methoden und attestierte ihm ein Alter von mindestens 40.000 Jahren. Möglicherweise seien die ersten Menschen doch nicht zu Fuß, sondern auf dem Wasserweg nach Amerika gekommen, schließt Studienleiterin Silvia Gonzalez aus dem Fund.

In künftigen Studien hofft die Forscherin, diese Route der ersten Einwanderer aufzuspüren. Zunächst will sie anhand der Fußabdrücke Größe und Gangart der frühen Amerikaner und ihr Verhältnis zu Großtieren wie Mammuts und Kamelen bestimmen. Die originalen Abdrücke bleiben zwar an ihrem Fundort, doch die Forscher haben sich präzise dreidimensionale Modelle von ihnen angefertigt, um sie zu vermessen.

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Silvia Gonzalez (John-Moores-Universität, Liverpool) et al.: Royal Society, London

ddp/wissenschaft.de ? Mareile Müller-Merbach
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