Dünen liegen fest, solange mehr als 14 Prozent der Oberfläche von Pflanzen bedeckt sind. Wenn die Vegetation durch Dürren, Brände oder menschliche Einflüsse unter diese Grenze fällt, beginnt der Wind, den Sand zu verwehen, so dass die Dünen in Bewegung geraten. Wie die Forscher schreiben, ist es in der südlichen Kalahari zurzeit nicht windig genug, damit die Dünen wandern. Die nördlichen und östlichen Dünenfelder sind durch dichten Bewuchs vor der Erosion geschützt.
Das wird sich in Zukunft aber ändern, schreiben die Forscher. Unabhängig vom Klimamodell oder vom gewählten Szenario ergaben ihre Berechnungen, dass das ohnehin schon trockene südliche Dünenfeld bis 2040 aktiviert wird, die anderen beiden bis 2070. Ursache dafür sind zunehmende Trockenheit und steigende Windgeschwindigkeiten. In der Kalahari wird es nach 2070 so windig sein wie gegen Ende der letzten Eiszeit vor 14.000 bis 16.000 Jahren. Damals wälzten sich zuletzt Sandberge durch das Kalahari-Becken.
David S. Thomas (University of Oxford): „Remobilization of southern African desert dune systems by twenty-first century global warming“, Nature, Bd. 435, doi:10.1038/nature03717