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Warum Vögel mit Köpfchen weniger unterwegs sind

Erde|Umwelt

Warum Vögel mit Köpfchen weniger unterwegs sind
Vögel mit größeren Gehirnen sind innovativer bei der Futtersuche und können daher eher das ganze Jahr über an einem Ort bleiben. Tiere mit kleinerem Hirnvolumen sind dagegen weniger flexibel und müssen in den kalten Wintermonaten eher in wärmere Gefilde umziehen. Das haben kanadische Wissenschaftler herausgefunden.

Evolutionsbiologen rätseln seit langem, warum es teilweise innerhalb einer Vogelart sesshafte und umherziehende Tiere gibt. Eine mögliche Erklärung ist, dass sich die Vögel einer Art je nach örtlich und zeitlich verfügbarer Nahrung unterschiedlich verhalten. Das Team um Daniel Sol verglich nun insgesamt 134 Sperlingsvogelarten aus der so genannten Paläarktischen Region, die Europa und nördliche Teile Afrikas und Asiens umfasst. Die Forscher nutzten dazu Meldungen in europäischen Journalen aus einem Zeitraum von über dreißig Jahren, in denen neue Strategien bei der Futtersuche beschrieben worden waren. Ein Beispiel war die Amsel, die mithilfe von Zweigen den Schnee wegschaufelte. Daten zur Gehirngröße der Tiere bezogen die Wissenschaftler aus Datenbanken.

Ortsfeste Vögel sind im Winter bei der Futtersuche deutlich flexibler als in wärmeren Jahreszeiten, ergab die Auswertung. Zudem sind sie insgesamt innovativer als ihre wandernden Artgenossen. Je ortsfester die Tiere sind, desto größer ist auch ihr Gehirn im Vergleich zum Körper: Die Größe des Hirns begrenzt die Fähigkeit von Tieren, Information zu verarbeiten und zu speichern, erklären die Forscher. Sie bestimmt damit auch, wie flexibel einzelne Tiere auf Herausforderungen ihre Umwelt, wie etwa Knappheit der Nahrung im Winter reagieren können.

Weitere Gründe für das unterschiedliche Ortsverhalten mancher Vogelarten könnten mit dem Lebensraum der Tiere zusammenhängen, vermuten die Wissenschaftler. Vögel, die in nördlicheren Regionen leben oder in Gegenden, wo die Nahrungsquellen variabler und schwieriger zu entdecken sind, ziehen es offenbar ebenfalls vor, den Winter in angenehmerer Umgebung zu verbringen.

Daniel Sol (McGill University, Montreal) et al. : Proceedings of the Royal Society: Biological Sciences, Online-Vorabveröffentlichung, doi:10.1098/rspb.2004.3002

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