Fettleibige Frauen sind biologisch gesehen 9 Jahre älter als gleichaltrige normalgewichtige Frauen. Raucherinnen sind rund 5 Jahre älter als Nichtraucherinnen. Starke Raucherinnen, die über 40 Jahre jeden Tag eine Packung Zigaretten rauchten, sind biologisch gesehen sogar um 7 Jahre älter. Das haben Wissenschaftler um Tim Spector vom St. Thomas Hospital in London in einer Studie an 1.122 Frauen Frauen im Alter von 18 bis 76 Jahren herausgefunden.
Die Wissenschaftler fragen die Frauen ? 90 eineiige und 1.032 zweieiige Zwillinge ? nach ihren Rauchgewohnheiten und bestimmten den
Body Mass Index (BMI), die Werte des Körperfettregulators Leptin und die Länge der
Telomere in den weißen Blutzellen. Die Telomere sind die für die Stabilität der DNA wichtigen Enden der Chromosomen. Wissenschaftlern ist seit Jahren bekannt, dass sich die Telomere stetig mit jeder Zellteilung und damit dem Alter verkürzen. Unterschreitet die Telomerlänge ein kritisches Minimum, tritt normalerweise der Zelltod ein.
Rauchen und Übergewicht beschleunigen nachweisbar diese Verkürzung der Telomere und damit den biologischen Alterungsprozess, konnten die Forscher zeigen. So fanden sie bei stark übergewichtigen Frauen, die rauchen, im Vergleich zu normalgewichtigen Nichtraucherinnen den größten Unterschied in der Telomerlänge. Frauen, die noch nie geraucht haben, besitzen längere Telomere als Gelegenheitsraucherinnen. Beide haben längere Telomere als regelmäßige Raucherinnen.
Tim Spector et al.: The Lancet, DOI: 10.1016/S0140-6736(05)66630-5
wissenschaft.de ? Anne Wloka