Stickoxidemissionen fossiler Brennstoffe sind meist mit den Hauptballungszentren eng verbunden und tauchen entsprechend in den Messungen der Satellitenüberwachung auf. Eine wichtige Quelle von Emissionen sind auch große Buschfeuer und Waldbrände, die sich ebenfalls über Satelliten nachweisen lassen.
Ein Teil der Stickoxidemissionen konnten die Forscher jedoch nicht zuordnen. Diese Emissionen müssen vom Boden kommen, erklärt Jaeglè. Solche Emissionen sind vor allem in Äquatorialafrika, besonders in der Sahelzone zu Beginn der Regenzeit, und in den mittleren Breiten der Nordhalbkugel zu sehen.
Wenn in der Sahelzone der Regen nach sechs Monaten Trockenheit zurückkommt, erwachen die bis dahin ruhenden Bodenbakterien wieder und beginnen, Stickstoff zu produzieren. Die Messgeräte des Satelliten verzeichnen dann einen plötzlichen Anstieg von Stickoxiden, sagt Jeaglè. Auf ähnliche Weise erhöhen sich auch in den mittleren Breiten der Nordhalbkugel während der Vegetationszeit die Emissionen. Die Gründe dafür liegen in den höheren Temperaturen, aber auch im intensiven Düngereinsatz. Weiterhin sind die zentralen Ebenen der USA, der Südwesten Europas, vor allem die Iberischen Halbinseln, große Gebiete in Indien und die nördlichen Ebenen Asiens Orte mit hohen Bodenemissionen. In all diesen Regionen wird viel Landwirtschaft betrieben.
Lyatt Jaeglè Universität von Washington, Seattle: Faraday Discussions, Mai-Ausgabe