Ein Bad in kalziumfreien Meerwasser erhöhte die Formbarkeit der Seeigel- und Seesternfüße, stellten die Forscher fest. Gaben die Wissenschaftler jedoch zellzerstörende Substanzen hinzu, nahmen die Belastbarkeit, die Reißfestigkeit und die Steifheit der Füße stark zu. Unter dem Mikroskop konnten Santos und ihre Kollegen auch sekretproduzierende Zellen beobachten ? ein weiterer Beweis für das Vorhandensein eines kollagenhaltigen Gewebes in den Röhrenfüßen der Stachelhäuter.
Insgesamt waren die Füße des Stein-Seeigels jedoch stärker, steifer und zäher als die Seesternfüße. Dies hänge wahrscheinlich mit den unterschiedlichen Fortbewegungsarten der Tiere zusammen, erklären die Forscher. Seeigel bräuchten ihre Füße, um sich vorwärts zu schieben, während Seesterne ihre Füße wie bewegliche Hebelarme benützten.
Im weichen Zustand könnte das Bindegewebe die Muskeln dabei unterstützen, den Röhrenfuß der Tiere heranzuziehen, zu beugen und wieder zurückzustellen, vermuten die Forscher. Im steifen Zustand hingegen könnte das Gewebe dabei helfen, auf eine energiesparende Art eine bestimmte Position innezuhalten. Dies sei zum Beispiel dann wichtig, wenn starke Wasserströmungen oder Wellen vorhanden sind und sich der Seeigel oder der Seestern am Boden festhalten muss.
Romana Santos (Universität in Mons) et al.: Journal of Experimental Biology (Bd. 208, S. 2277)