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Erstmals gelungen: Schutz vor Marburg-Viren

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Erstmals gelungen: Schutz vor Marburg-Viren
Bald schon könnte es den tödlichen Ebola- und Marburg-Viren an den Kragen gehen: Ein internationales Forscherteam hat einen Impfstoff entwickelt, der Affen wirkungsvoll vor beiden Krankheitserregern schützt. Bislang gibt es gegen Ebola und das Marburg-Fieber keine Impfungen, die für den Einsatz beim Menschen zugelassen sind.

Ebola- oder Marburg-Viren aus der Familie der Filoviridae (Fadenviren) erzeugen in den Patienten ein ähnliches Krankheitsbild: Die Viren lösen so genannte hämorrhagische Fieber aus, die mit Blutungen einhergehen. Während Ebola-Patienten in 50 bis 90 Prozent der Fälle sterben, endet das Marburg-Fieber praktisch immer mit dem Tod des Erkrankten. In den vergangenen Jahren wurde intensiv nach einer Impfung gegen diese Krankheiten geforscht, da sich die Krankheitsfälle in Afrika stark häuften und auch die Angst vor Terroranschlägen mit diesen Viren wuchs. Nun konnten die Forscher um Jones zeigen, dass die einmalige Verabreichung eines Impfstoffs genügt, um bei Affen eine komplett schützende Immunantwort auszulösen.

Die Wissenschaftler impften zwölf Javaneraffen (Macaca fascicularis) mit einem lebenden, aber abgeschwächten Virus, das entweder ein so genanntes Glycoprotein des Zaire-Ebolavirus-Stammes „Kikwit“ oder des Marburg-Virus-Stammes „Musoke“ produziert. Dieses Glycoprotein sollte in den Tieren eine Immunreaktion auslösen. Das mit der Impfung verabreichte Virus selbst löste bei den Makaken keine Krankheitssymptome aus. 28 Tage nach der Impfung infizierten die Immunologen die Hälfte der Affen mit dem Ebola- und die andere Hälfte mit dem Marburg-Virus. Beide Impfungen wirkten bei den Tieren vollständig, stellten die Forscher fest: Kein einziges Versuchstier zeigte irgendein Krankheitssymptom.

Die Wirkung der Ebola-Impfung beschränkte sich jedoch auf den Stamm „Kikwit“. Wurden die Affen nach der Impfung mit dem Stamm „Gulu“ infiziert, erkrankten sie und starben schon nach wenigen Tagen. Die Stämme des Marburg-Virus hingegen gleichen sich so stark, dass die Impfung sowohl gegen den „Musoke“- als auch gegen den „Popp“-Stamm wirksam war. Die Forscher hoffen, nun eine Impfung entwickeln zu können, die gegen alle Filoviridae wirksam ist.

Steven Jones (Universität von Manitoba, Winnipeg) et al.: Nature Medicine, Online-Vorabveröffentlichung, DOI:10.1038/nm1258

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