Eine Gruppe von Wissenschaftlern der Motorola-Forschungslaboratorien hat einen neuartigen Flachbildschirm entwickelt, der Kohlenstoffnanoröhren als Elektronenkanonen zum Beschuss einer Leuchtschicht einsetzt. Hinter jedem einzelnen Pixel befinden sich etwa 1000 der winzigen Röhren, die bei Anlegen einer Spannung Elektronenstrahlen aussenden. Die Entwickler glauben, dass derartige Bildschirme energiesparende Alternativen zu anderen Flachbildschirmen darstellen.
In gewisser Hinsicht stellt das neue Konzept einen Schritt in die Vergangenheit dar ? zurück zu den bekannten Elektronenstrahlröhren wuchtiger Fernsehgeräte. Während in diesen allerdings ein einziger Elektronenstrahl von einer Glühkathode erzeugt und danach über die Leuchtschicht gerastert wird, setzt der neue Bildschirm mehrere Millionen winzigster Elektronenkanonen mit Durchmessern von nur wenigen Millionstel Millimetern ein ? Kohlenstoffnanoröhren.
Die Röhren sind auf einer leitenden Glasschicht etwa drei Millimeter hinter der Oberfläche des Bildschirms aufgebracht und senden bei Anlegen einer Spannung Elektronenstrahlen aus. Der der Öffentlichkeit vorgestellte Prototyp stellt bisher nur einen kleinen Ausschnitt des geplanten Fernsehbildschirms dar, der einen Durchmesser von über einem Meter aufweisen soll.
Den Entwicklern zufolge wird der Bildschirm anderen Flachbildschirmkonzepten in Sachen Qualität nicht nachstehen und zudem energiesparend und kostengünstig sein. Ein Termin für die Markteinführung wurde allerdings noch nicht bekannt gegeben.
Stefan Maier