Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Bye-bye, Voyager-1!

Astronomie|Physik

Bye-bye, Voyager-1!
Als erstes Raumschiff hat die Sonde Voyager-1 die letzte Grenze des Sonnensystems erreicht. Nach den Berichten von Nasa-Forschern auf der Tagung der American Geophysical Union in New Orleans hat Voyager-1 im Dezember 2004 die Blase verlassen, die der Sonnenwind rund um das Sonnensystem aufbaut.

Voyager-1 befindet sich mittlerweile fast 14 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt ? das ist fast 93-mal so weit wie die Entfernung zwischen Erde und Sonne. Seit November 2003 registriert die Sonde Signale, die keinen der bisher auf der langen Reise durchs Sonnensystem gemessenen Daten gleichen. Die Forscher vermuteten daher, dass sich Voyager-1 dem so genannten Termination-Schock näherte.

In dieser Region treffen die Teilchen des Sonnenwindes auf die kosmische Strahlung und werden dabei abrupt abgebremst. Dadurch wird der Sonnenwind dichter und heißer. Im Dezember 2004 hat Voyager-1 einen Anstieg des Magnetfeldes um den Faktor 2,5 gemessen. Das deutet darauf hin, dass der Sonnenwind dort abgebremst wird. Gleichzeitig registrierte die Sonde eine erhöhte Menge schneller, geladener Teilchen. Diese Teilchen, so die Vermutung, werden an der Schockfront beschleunigt und prallen zwischen Regionen langsamen und schnellen Sonnenwindes hin und her. Dabei entstehen Plasmawellen, die von Voyager ebenfalls registriert wurden. „Die Termination-Shock-Region ist viel komplizierter als sich das irgendjemand vorgestellt hat“, fasst Eric Christian vom NASA Hauptquartier in Washington die bisherigen Erkenntnisse zusammen.

Voayager dürfte sich nun im so genannten Heliosheath befinden, einer Region, in der sich Sonnenwind und interstellares Medium vermischen. Dieser Bereich endet mit der so genannten Heliopause, an der der Einfluss der Sonne endet. Diese allerletzte Grenze wird Voyager-1 erst in etwa 20 Jahren erreichen.
Bislang ließ sich nicht genau voraussagen, wo der Termination-Schock genau liegt, zum einen, weil die Bedingungen im interstellaren Raum nicht genau bekannt waren, zum anderen, weil die Grenze zwischen Sonnensystem und interstellarem Raum nicht statisch ist: Je nach Stärke des Sonnenwindes kann sie sich nach außen oder innen verlagern, möglicherweise ist sie auch wellig.

Ute Kehse
Anzeige
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

exit  〈Theat.〉 er, sie geht ab (als Regieanweisung) [lat., ”er, sie geht hinaus, tritt ab“]

Bit|ter|wurz  〈f. 20; Bot.〉 = Bitterwurzel

Au|tis|mus  〈m.; –; unz.; Med.; Psych.〉 1 kindliche Entwicklungsstörung, die sich in einer gestörten Beziehung des Kindes zu seiner dinglichen u. personellen Umwelt, in einer nicht normalen Reaktion auf Außenreize u. in Schmerzunempfindlichkeit äußert (frühkindlicher ~) 2 krankhafte Ichbezogenheit, das Sichabschließen von der Umwelt u. dauernde Beschäftigung mit der eigenen Fantasie, bes. bei Schizophrenie … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige