Der Verlust des Gens führt bei den Maus-Embryonen zu einer Veränderung der Stammzellen, aus denen später die Spermien entstehen. Warum diese Veränderung letztlich die Bildung der Tumoren verursacht, wissen die Forscher jedoch noch nicht. Sicher scheint aber, dass der Gendefekt bereits im Fötus entsteht. Sind beide Kopien des Gens defekt, entwickeln sich die Tumoren wahrscheinlich bereits im Kindesalter, schließen die Wissenschaftler aus ihren Ergebnissen. Ist dagegen nur eine der beiden Kopien betroffen, bricht der Krebs wohl erst im Erwachsenenalter aus.
Die Forscher hoffen nun, dass ihre Erkenntnisse helfen, die Ursachen des menschlichen Hodenkrebses besser zu verstehen und neue Therapieansätze zu entwickeln. Zudem sollen weitere Studien zeigen, ob das „dead end“-Gen dazu genutzt werden kann, junge Männer mit einem hohen Hodenkrebsrisiko aufzuspüren. Die neuen Erkenntnisse könnten auch einen Hinweis darauf geben, ob die Unfruchtbarkeit bei Männern mit dem Vorkommen von Hodenkrebs zusammenhängt, schreiben die Forscher.
Kirsten Youngren (Case-Western-Reserve-Universität, Cleveland) et al.: Nature, Bd. 435, S. 360