Um den Placeboanteil genauer bestimmen zu können, verwendeten die Wissenschaftler in ihrer Studie daher nicht nur herkömmliche Akupunkturnadeln, sondern auch solche, die die Haut nur scheinbar durchdringen. Diese Placebonadeln wirken für den Patienten völlig echt, schieben sich jedoch beim Aufsetzen auf die Haut in ihren Griff zurück. Die 14 Schmerzpatienten, die an der Studie teilnahmen, wurden ohne ihr Wissen in drei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe erhielt eine echte Akupunkturbehandlung, eine Gruppe wurde mit den Placebonadeln behandelt und die dritte Gruppe erhielt ebenfalls eine Placebobehandlung mit dem zusätzlichen Hinweis, dass von dieser Therapie kein Effekt zu erwarten sei. Von allen Probanden bestimmten die Forscher die Gehirnaktivität mithilfe der so genannten Positronen-Emissions-Tomographie (PET).
Sowohl die Placebobehandlung als auch die echte Therapie aktivierten einen Teil des so genannten Belohnungszentrums, zeigte die Auswertung. Diese Hirnregion reagiert auf die Produktion körpereigener Schmerzmittel. Ihre Aktivierung ist demnach ein deutliches Zeichen für einen ausgeprägten Placeboeffekt, kommentieren die Forscher. Zusätzlich fanden die Wissenschaftler bei der echten Akupunktur jedoch auch Aktivität in einer Hirnregion namens Insula, die Teil der Großhirnrinde ist. Welche Funktion dieses Areal im Zusammenhang mit der Schmerzlinderung hat, können die Wissenschaftler jedoch noch nicht sagen. Diese Frage wollen sie nun in weiteren Untersuchungen klären.
Nature, Online-Dienst