Planetenforscher hatten schon seit längerem spekuliert, dass Enceladus die Quelle für die Teilchen des E-Ringes von Saturn ist. Womöglich zerren die Gezeitenkräfte des Gasplaneten und des Nachbarmondes Dione so stark an dem eisigen Enceladus, dass er im Innern schmilzt. Eisvulkane könnten das Wasser in den Weltraum versprühen, wo es sofort zu feinen Eisteilchen frieren würde.
Tatsächlich hat das Magnetometer kürzlich Wasserionen in der Umgebung von Enceladus entdeckt, die Teil einer sehr dünnen Atmosphäre sein könnten. Insgesamt ist der Mond mit einem Durchmesser von 500 Kilometern allerdings zu klein, um eine nennenswerte Atmosphäre halten zu können. Das bedeutet, dass es eine anhaltende Quelle für die Wasserionen geben muss.
“Die Cassini-Messungen sind extrem wichtig, um die Rolle von Enceladus als Quelle für Wassereisteilchen im E-Ring zu verstehen”, sagt Ralf Srama vom Max-Planck-Institut für Kernphysik, der das Analysegerät für kosmischen Staub auf Cassini betreut. Der E-Ring ist der breiteste Ring des Gasplaneten und hat einen inneren Durchmesser von 180.000 Kilometern und einen äußeren Durchmesser von 480.000 Kilometern. Enceladus kreist mittendrin, seine Bahn hat einen Durchmesser von 237.000 Kilometern.