Die Forscher vermuteten, dass frisch an den Krebszellen produziertes Allicin die stärkste Wirkung zeigt und Lymphomkrebszellen gezielt abtöten kann. Da sich Allicin jedoch rasch abbaut und zudem toxisch ist, muss es gezielt an den Ort gebracht werden, an dem es wirken soll. Dazu benutzten die Wissenschaftler einen bestimmten Antikörper, der gezielt Lymphknotenkrebszellen erkennt und an diese andockt. So dient er als Marker für das Immunsystem, welches dann die Krebszellen zerstört.
Die Wissenschaftler konnten nun zeigen, dass der Antikörper die Krebszellen noch effizienter töten kann, wenn er bewaffnet ist. Dazu hängten sie das Enzym Alliinase an den Antikörper an und spritzten diese Verbindung Mäusen, denen zuvor menschliche Lymphknotenkrebszellen implantiert worden waren. Die Antikörper fanden die Krebszellen rasch und hefteten sich an diese an. Nun injizierten die Forscher den Mäusen das Alliin. Sobald dieses auf die Alliinase traf, wurde es in Allicin umgewandelt, das in die Tumorzellen eindrang und sie abtötete. Nach nur drei Tagen waren zwischen 85 und 96 Prozent der Krebszellen zerstört. Gesunde Zellen hingegen blieben intakt, da die Antikörper sich gezielt an Krebszellen hefteten.
Mit diesem Verfahren soll einmal eine neue und weniger toxische Alternative zur Krebstherapie ermöglicht werden, hoffen die Forscher. Mit Antikörpern, die gezielt bestimmte Zellen erkennen und an sie andocken, könnte jede beliebige Zellpopulation zerstört werden.
David Mirelman et al.: Mitteilung des Weizmann-Instituts, Rehovot