Anschließend ließen sie die Probanden ein Bild anschauen, in dem sich zwei Arten von diagonalen Streifen überkreuzten. Die Teilnehmer sollten sich jedoch nur auf eins der beiden Muster konzentrieren. Während dieser Übung fertigten die Forscher wiederum Gehirnscans der Probanden an und verglichen diese mit ihrer Aktivitätskarte. Das Ergebnis war eindeutiger als vermutet: Die Forscher konnten auf diese Weise zuverlässig bestimmen, welchem Muster der Proband mehr Aufmerksamkeit geschenkt hatte.
Bislang waren Wissenschaftler davon ausgegangen, dass die räumliche Auflösung der funktionellen Magnetresonanztomographie nicht ausreicht, um so feine Unterschiede in der Gehirnaktivität festzustellen wie sie durch das Betrachten verschiedener Muster entstehen. Dieses Problem konnten die Forscher jedoch umgehen, indem die Aktivitätsverteilung in einem genau abgegrenzten Gebiet bestimmten. Sie hoffen, mithilfe ihrer Ergebnisse genauere Einblicke in die Arbeitsweise des Gehirns zu erhalten. Ein ähnlicher Ansatz könnte ihrer Ansicht nach auch eingesetzt werden, um beispielsweise das Bewusstsein oder das Erinnerungsvermögen zu untersuchen.
Yukiyasu Kamitani, ( ATR-Labors, Kyoto), Frank Tong (Vanderbilt-Universität, Nashville): Nature Neuroscience, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1038/nn1444