Dabei verschmelzen zwei gleichgeschlechtliche Zellen und bilden Tochterzellen, die ebenfalls wieder vom alpha-Typ sind. Bisher wurde angenommen, dass dies ein asexueller Vorgang ist. Nun konnten die Forscher jedoch zeigen, dass die Verschmelzung zweier gleichgeschlechtlicher Zellen eine Form sexueller Fortpflanzung ist und auch bestimmte Merkmale der sexuellen Fortpflanzung enthält: die Fusion zweier Zellen mit Austausch von genetischem Material, die anschließende Reifeteilung sowie die Bildung von Sporen. Zudem braucht es für die Fortpflanzung von gleichgeschlechtlichen Zellen die gleichen Hormone, Hormonrezeptoren und Gene wie für die Vermehrung von Zellen verschiedenen Geschlechts.
Die neu entdeckte Fortpflanzungsstrategie ermöglicht es dem Pilz, sich in einem Patienten zu vermehren, auch wenn nur gleichgeschlechtliche Fortpflanzungspartner vorhanden sind. Gleichzeitig wird dafür gesorgt, dass sich die Nachkommen genetisch möglichst stark unterscheiden, was in einer sich verändernden Umgebung von großem Nutzen ist.
Xiaorong Lin ( Medizinischen Zentrum der Duke Universität, Durham) et al.: Nature, Bd. 434, S. 1017