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Metertief in die dritte Dimension

Technik|Digitales

Metertief in die dritte Dimension
Wissenschaftler der Universität von Tokio haben einen neuartigen Bildschirm hergestellt, der dreidimensionale Bilder mit einer Tiefe von mehreren Metern darstellen kann. Betrachter müssen dazu nicht einmal eine spezielle Brille tragen, sondern können direkt und sogar unter relativ kleinen Winkeln auf den Bildschirm schauen. Das berichten die Forscher im Fachmagazin Optics Letters (Band 30 Seite 613).

Der von Hongen Liao und seinen Kollegen hergestellte Bildschirm beruht auf dem Prinzip der so genannten Integralphotographie. Dabei werden Bilder wie bei einem Insektenauge zunächst mit kleinen Linsen photographiert, die wie ein Honigwaabengitter angeordnet sind. Wenn ein Betrachter den Film später durch die gleiche Linsenanordnung betrachtet, nimmt er ein dreidimensionales Bild wahr.

Obwohl dieses Prinzip bereits im Jahre 1908 von Gabriel Lippmann erfunden worden war, setzten Linsenfehler der räumlichen Tiefe bisher eine Grenze von nur wenigen Zentimetern. In dem neuen Konzept der Japaner werden diese Fehler nun durch einen Computer schon bei der Aufnahme auf den Film ausgeglichen. Dazu wird das Objekt zunächst durch einen Computeralgorithmus in Pixel aufgeteilt, die dann bei Abbildung durch die Linsen ein scharfes Bild auf dem Film erzeugen.

Von dem neuen Bildschirm dargestellte Bilder weisen daher eine Tiefe von etwa 5,7 Metern vor und 3.5 Metern hinter der Bildebene auf. Neben einem Einsatz in der Computer- und Unterhaltungsindustrie denken die Forscher auch bereits an medizintechnische Anwendungen ihrer Erfindung, beispielsweise zur einfacheren Interpretation komplexer Röntgenbilder.

Stefan Maier
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