Sollte diese Theorie stimmen, müssten beispielsweise Menschenaffen für die Kommunikation häufiger ihre rechte Hand benutzen als für andere Tätigkeiten. Um das zu überprüfen, beobachteten Hopkins und seine Kollegen eine Gruppe von Schimpansen, die in Gefangenschaft lebten. Dort sind die Tiere stärker auf Gesten angewiesen als in freier Wildbahn. Während sich wilde Exemplare frei bewegen und Essbares an verschiedenen Orten einsammeln können, sind die Tiere in Gefangenschaft abhängig von ihren Betreuern. Um an ihr Futter zu kommen, entwickeln sie daher häufig Kommunikationssysteme aus Gesten, mit denen sie dem Betreuer mitteilen, dass sie Futter wünschen.
Neben diesen Kommunikationsgesten testeten die Forscher außerdem, mit welcher Hand die Schimpansen Rosinen vom Boden aufhoben und ob sie einen Stock in die rechte oder die linke Hand nahmen, um damit an einen Leckerbissen zu kommen. Lediglich bei der Kommunikation konnten die Wissenschaftler einen deutlichen Hang zur Rechtshändigkeit bei den Tieren beobachten. Besonders ausgeprägt war diese Bevorzugung dann, wenn die Tiere zusätzlich Laute von sich gaben. Daraus könne man schließen, dass die Kommunikation mit Gesten tatsächlich der Hirnhälftenspezialisierung zugrunde lag, schreiben die Forscher. Nun müsse noch überprüft werden, ob wilde Schimpansen ähnliche Neigungen zeigen und ob die Gehirnaktivität die Händigkeit bei der Kommunikation widerspiegelt.