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Krach macht wortkarg

Erde|Umwelt Gesellschaft|Psychologie

Krach macht wortkarg
Zu viel Krach und laute Hintergrundgeräusche machen Kleinkindern das Sprechenlernen schwer. Ist der Umgebungslärm zu groß, können die Kinder die für sie bestimmten Worte ihrer Eltern oder Betreuer nicht mehr gut herausfiltern. Das haben Forscher um Rochelle Newman von der Universität von Maryland in College Park in Tests an hundert Kleinkindern im Alter bis zu 13 Monaten herausgefunden. Hintergrundgeräusche, beispielsweise von Radio oder Fernseher, sollten daher reduziert werden, fordern die Forscher. Über ihre Ergebnisse berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Developmental Psychology.

Kinder lernen Sprache vor allem durch Zuhören. Ist zu viel Krach im Raum, sprechen Eltern und Erzieher quasi über die Köpfe der Kinder hinweg: Der Nachwuchs bemerkt erst gar nicht, dass mit ihm geredet wird. Zu starker Hintergrundlärm könnte somit das Erlernen des Sprechens in der Kindesentwicklung hinauszögern, folgern die Forscher. In ihrer Versuchsreihe spielten die Forscher den Kindern Tonbandaufnahmen vor. Vom Tonband wurde der Name des Kindes bei unterschiedlichem Lärmpegeln gerufen. Die Wissenschaftler registrierten dann, bei welchem Lärmpegel die Kinder der Stimme noch Aufmerksamkeit schenkten.

Bei geringem Hintergrundgeräusch konnten fünf Monate alte Kinder noch gut ihren Namen heraushören: Sie wandten den Blick Richtung Stimme. Bei höherem Geräuschpegel ging dies schon nicht mehr. 13 Monate alte Kinder schnitten in der lauten Umgebung schon viel besser ab. Das beruht auf weiter entwickelten Sinnesorganen und einem gereifteren Sprachverständnis. Eltern und Erzieher sollten der Geräuschkulisse zu Hause und in Tageseinrichtungen mehr Aufmerksamkeit widmen. Die gewohnte Fähigkeit von Erwachsenen, in einer lauten Umgebung wie beispielsweise einer Party noch einzelne Stimmen herauszufiltern, ist bei Kindern im zarten Lebensalter noch nicht weit entwickelt.

ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer
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