In Höhenlagen leben die Menschen länger als auf dem flachen Land. Todesfälle aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind dort seltener. Aber auch die allgemeine Lebenserwartung ist bei Bewohnern der Bergwelt höher, berichten griechische Mediziner in der Fachzeitschrift Journal of Epidemiology and Community Health (Bd. 59, S. 274).
Nikos Baibas von der Universität von Athen und seine Kollegen beobachteten insgesamt 1.150 Frauen und Männer aus drei griechischen Dörfern über einen Zeitraum von 15 Jahren. Zwei der Orte liegen im Flachland, einer in einer Höhe von knapp tausend Metern. Die Menschen in allen Orten pflegen einen vergleichbaren Lebensstil. Bei den Bewohnern des Bergdorfes war die Sterberate insgesamt und aufgrund von Herzkrankheiten geringer als bei deren Landsleuten in der Ebene ? und dass, obwohl sie im Schnitt sogar eher zu erhöhtem Blutdruck und Blutfettwerten neigten, die als Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gelten.
Dieser Zusammenhang blieb auch dann bestehen, als die Mediziner weitere Faktoren wie zum Beispiel Alter, Gewicht, Rauchgewohnheiten oder Alkoholkonsum in ihren Berechnungen berücksichtigten. Das Leben in der Höhenlage selbst muss schützende Effekte haben, schließen die Forscher aus den Ergebnissen. So sind die Dorfbewohner dort etwa gezwungen, regelmäßig über unebene Wege bergauf zu gehen. Zudem muss sich der Körper generell an das Leben in einer sauerstoffärmeren Luft gewöhnen. Dadurch könnte das Herz besser im Training sein, vermuten die Mediziner.
ddp/wissenschaft.de ? Cornelia Dick-Pfaff