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Fingerabdruckkartei für Edelsteine

Erde|Umwelt

Fingerabdruckkartei für Edelsteine
Für Juwelendiebe brechen schwere Zeiten an: Amerikanische Forscher haben eine Methode entwickelt, mit der jeder Edelstein identifiziert werden kann ? auch dann, wenn er geschnitten oder umgeschliffen wurde. Jeder Stein besitzt nämlich einen einzigartigen optischen Fingerabdruck, der ihn von anderen Exemplaren der gleichen Art unterscheidet. Auch das Erkennen von Fälschungen soll durch die neue Methode von Mike Eyring vom Arizona Department of Public Safety und Paul Martin von der Firma CRAIC Technologies in Altadena deutlich erleichtert werden, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scienstist (12. März, S. 23).

Die beiden Wissenschaftler entdeckten die Edelstein-Fingerabdrücke mithilfe der so genannten Mikrospektrometrie, mit der die speziellen Farbmuster einzelner Steine sichtbar gemacht werden können. Als die Forscher winzige Punkte auf den Oberflächen von drei Saphiren und drei Spinellen mit sichtbarem und ultraviolettem Licht bestrahlten, entdeckten sie, dass jeder Stein ein einzigartiges Spektrum erzeugte.

Diese Spektren spiegeln den Aufbau der Steine wider: Saphire erhalten ihre tiefblaue Farbe beispielsweise durch den unregelmäßigen Einschluss von Eisen- und Titanionen, und die roten Spinelle, die häufig anstelle der teureren Rubine verwendet werden, enthalten Chromionen. Da sich diese Einschlüsse bei jedem Stein an unterschiedlichen Stellen im Kristallgitter befinden, verändert sich auch das auftreffende Licht und damit das Spektrum unterschiedlich.

Diese optischen Fingerabdrücke könnten zusammen mit anderen Eigenschaften wie Schnitt, Gewicht und Reinheit der Edelsteine in Datenbanken gespeichert werden, schreibt der „New Scientist“. Damit bekäme jedes Exemplar eine Art Pass, mit dessen Hilfe beispielsweise seine Echtheit in Zweifelsfällen überprüft werden könnte. Auch die Identifizierung gestohlener Steine würde durch einen solchen Pass stark vereinfacht. Andere Wissenschaftler sind jedoch skeptisch, ob die Unterschiede zwischen den einzelnen Steinen für eine solche Wiedererkennung genug ausgeprägt sind.

ddp/wissenschaft.de ? Ilka Lehnen-Beyel
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