Dank winziger Kunststoffkügelchen kann ein neues optisches Speichermedium mehr Daten speichern als eine DVD. Der Datenträger besteht aus einem Gitter, das die mit fluoreszierenden Farbstoffen ausgestatteten Kügelchen trägt. Beim Speichern werden die optischen Eigenschaften einzelner Kugeln verändert, so dass sie entweder eine 0 oder eine 1 repräsentieren. Auf diese Weise erreichten die japanischen Entwickler des Mediums bereits eine doppelt so hohe Speicherdichte wie bei der DVD. Durch eine dreidimensionale Beschichtung und noch kleinere Kügelchen wollen Naoki Kobayashi und Chikara Egami von der Universität in Shizuoka diese Dichte jedoch noch deutlich steigern, berichtet der Online-Dienst Optics.org.
Die momentan verwendeten
Polystyrolkugeln haben einen Durchmesser von 500 Nanometern und enthalten Farbstoffe, die bei Anregung mit einem Laser rotes Licht aussenden. Jedes der Kügelchen fungiert im Prinzip als ein Datenbit, das über die Analyse des reflektierten Lichts ausgelesen werden kann. Zum Speichern von Daten werden die Kugeln mit grünem Laserlicht bestrahlt. Dabei verändert sich der Winkel, unter dem einfallendes Licht von den Kügelchen zurückgeworfen wird: Reflektieren sie hinterher mehr Licht, stehen sie für ein 1-Bit, reflektieren sie weniger, repräsentieren sie ein 0-Bit.
Die Kügelchen sind schon in der momentanen Version so dicht angeordnet sind, dass sie doppelt so viele Daten pro Flächeneinheit speichern können wie eine DVD. Spätere Versionen des Datenträgers sollen die Speicherdichte einer DVD sogar um das 10fache übertreffen, planen die Forscher. Um dieses Ziel zu erreichen, wollen sie nicht nur die einzelnen Kügelchen verkleinern, sondern sie auch in mehreren Schichten übereinander auftragen. Auch die Speichertechnik soll noch verbessert werden, so dass mehrere Ebenen auf dem gleichen Medium beschrieben werden können.
ddp/wissenschaft.de ? Ilka Lehnen-Beyel