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Schwarzes Loch im kosmischen Miniformat

Astronomie|Physik

Schwarzes Loch im kosmischen Miniformat
Ein amerikanisch-israelisches Forscherteam hat das bislang kleinste Schwarze Loch im Kern einer aktiven Galaxie entdeckt: Es hat nur etwa eine Million Mal die Masse unserer Sonne und ist damit 100fach kleiner als vergleichbare Materiefallen, die im Zentrum von Galaxien wie ein Staubsauger alles in sich hineinziehen. Das kosmische Leichtgewicht befindet sich in der Galaxie NGC 4395 in rund 14 Millionen Lichtjahren Entfernung von der Sonne, entdeckten die Wissenschaftler um Ari Laor mit dem Hubble-Weltraumteleskop. Sie stellten ihre Entdeckung auf der Jahrestagung der amerikanischen Forschungsgesellschaft AAAS in Washington vor.

Schwarze Löcher gibt es in unterschiedlichen Größen, die sich nicht nur durch ihre Masse, sondern auch durch ihren Entstehungsmechanismus unterscheiden. Die kleinsten von ihnen, so genannte stellare Schwarze Löcher, haben eine Masse, die maximal der von ein paar Dutzend Sonnen entspricht. Dagegen waren die so genannten supermassiven Schwarzen Löcher bisher nur mit Massen von weit über einer Million Sonnen bekannt. Astronomen vermuten, dass es solche riesigen Materiefallen im Kern jeder aktiven Galaxie gibt, darunter auch in der Milchstraße.

Bei ihrer neuen Studie untersuchten die Wissenschaftler mit dem Hubble-Weltraumteleskop das Lichtspektrum von Gasen, die wie in einem Strudel um das Schwarze Loch von NGC 4395 herumwirbeln. Dabei machten sie sich zunutze, dass sich die Wirbel um schwere Objekte sehr viel schneller drehen als um leichte. Dies wirkt sich auf charakteristische Weise auf die Spektrallinien aus und erlaubt Rückschlüsse auf die Masse des Zentralkörpers.

In einem nächsten Schritt wollen die Forscher auch verstehen, wieso dieses Schwarze Loch rund 100fach kleiner ist als alle anderen bekannten Löcher in aktiven Galaxien. Vorläufigen Messungen zufolge hat das Schwarze Loch schon fast alle Materie in seiner Umgebung weggefressen, kann also nicht mehr wachsen. Durch weitere Untersuchungen mit dem Röntgensatelliten Chandra und Teleskopen auf der Erde wollen die Forscher ihre Ergebnisse nun untermauern.

ddp/wissenschaft.de – Martin Schäfer
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