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Auch Zugvögel müssen pusten

Erde|Umwelt

Auch Zugvögel müssen pusten
Wissenschaftler können an der Atemluft von Zugvögeln erkennen, welche Nahrung die Tiere in den vergangenen 24 Stunden zu sich genommen haben. Mit dieser Methode sollen die Ernährungsgewohnheiten der Vögel näher erforscht werden, um so die Rastplätze der Tiere besser schützen zu können. Kent Hatch und seine Kollegen von der Brigham-Young-Universität in Provo (USA) haben den Atemlufttest für Singvögel entwickelt, bei dem das ausgeatmete Kohlendioxid gemessen wird. Ihre Ergebnisse stellen die Forscher im Fachmagazin Oecologia vor (Ausg. 142, Nr.4, S. 501).

Hatch und seine Kollegen fingen Singvögel wie etwa Indianergoldhähnchen, Katzenvögel oder Kronwaldsänger mit Netzen ein. Die Forscher sammelten das ausgeatmete Kohlendioxid der Vögel mit einer Schnabelmaske und analysierten das Gas mit einem so genannten Massenspektrometer. Durch die Bestimmung des Verhältnisses der beiden Kohlenstoffsorten C12 und C13 konnten die Wissenschaftler feststellen, ob die Tiere in den davor liegenden 24 Stunden vermehrt Beeren oder Insekten zu sich genommen hatten. Jedoch liefert die Methode keine Informationen darüber, welche spezielle Beeren- oder Insektensorte die Tiere bevorzugen, erklärt Hatch. Mit weiteren Analysen des Blutes, der Federn und der Fäkalien können die Wissenschaftler sogar verfolgen, wie sich die Tiere während des vergangenen Monats ernährt haben.

Zugvögel, die von ihren Brutgebieten zu ihren Winterquartieren fliegen, brauchen Rastplätze, um dort Nahrung aufzunehmen und sich auszuruhen. Ändert sich jedoch das Nahrungsangebot zum Beispiel durch Bauvorhaben oder Rodungen, müssen die Tiere auf andere Routen ausweichen oder sich Ersatznahrung suchen. Mit ihrer Analysemethode wollen die Wissenschaftler mehr über die Ernährung der Zugvögel erfahren, um so auf Umweltveränderungen besser reagieren zu können.

ddp/wissenschaft.de ? Birgit Buchroithner
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