Stephen Harris und seine Kollegen haben nun Licht einer ganz besonderen Art hergestellt ? einen Lichtblitz, der mit 1,6 Femtosekunden kürzer ist als seine mittlere Schwingungsdauer selbst. Dazu war allerdings ein sehr komplizierter Experimentieraufbau nötig.
Dabei wurden zunächst zwei gepulste Laserstrahlen mit leicht verschiedenen Frequenzen durch einen mit Deuterium (schwerem Wasserstoff) gefüllten Behälter geschickt. Die Lichtstrahlen regten dabei einzelne Moleküle zu Schwingungen an und verloren somit einen Teil ihrer Energie. Durch einen komplizierten nichtlinearen optischen Prozess begann somit das Deuterium, Licht über einen sehr breiten Frequenzbereich von ultraviolett bis infrarot auszustrahlen.
Dieses „weiße“ Licht wurde dann mithilfe eines Prismas in Lichtstrahlen unterschiedlicher Farben aufgespaltet, die danach auf eine mit dem Edelgas Xenon gefüllte Gaszelle fokussiert wurden. Die Forscher stimmten nun zusätzlich die relativen Phasen der verschiedenen Lichtstrahlen mittels eines Flüssigkristalls genau aufeinander ab, so dass sie sich bei ihrer Überlagerung in der Xenonzelle maximal verstärkten.
Dadurch wurde das Xenon-Gas zur Aussendung ultravioletter Strahlung angeregt. Durch eine genaue Analyse dieser Strahlung konnten die Forscher die Dauer der durch die Überlagerung der phasenkorrigierten Lichtstrahlen erzeugten weißen Lichtpulse bestimmen ? und dabei nachweisen, dass diese tatsächlich nur 1,6 Femtosekunden kurz waren. Die Arbeit der Forscher ist in dem Fachmagazin Physical Review Letters (Band 94 Artikel 033904) abgedruckt.