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Warum Grillenmännchen ihr erstes Mal nie vergessen

Erde|Umwelt

Warum Grillenmännchen ihr erstes Mal nie vergessen
Grillweibchen knabbern während der Kopulation die Flügel ihrer Partner an und nippen dann am Blut des Gatten. Die Männchen erdulden diese Verstümmelung, die sie fürs Leben zeichnet, weil die Weibchen dadurch während der Kopulation länger stillhalten. Zurück bleibt eine Narbe. Warum diese die Chance der Grillenmännchen mindert, noch einmal beim anderen Geschlecht zu landen, haben nun kanadische Wissenschaftler untersucht. Scott Sakaluk und Peter Keorpes von der McMasters-Universität in Hamilton berichten über ihre Studie an Grillen der Art Cyphoderris strepitans im Fachmagazin Behavioral Ecology (Ausg. 15, Nr. 5, S.845).

Die Ausgleich des Blutverlusts nach dem Sex kann die Grillenmännchen soviel Energie kosten, dass sie kräftemäßig ihren jungfräulichen Konkurrenten unterlegen sind, fanden die Wissenschaftler in ihren Experimenten heraus. Dabei entnahmen sie Grillenmännchen, die noch nie Kontakt zum anderen Geschlecht gehabt hatten, einen Teil der so genannten Hämolymphe, der blutähnlichen Körperflüssigkeit der Insekten. Die jungfräulichen Tiere hatten dann genauso wenige Kopulationserfolge wie Grillen nach dem ersten Sex, konnten die Forscher beobachten.

Warum aber ertragen die Männchen das kannibalische Verhalten ihrer Partnerinnen, wenn es ihnen doch Nachteile bringt? Die Forscher sprechen dabei von einer Art Brautgeschenk an das Grillenweibchen für ihre Geduld während der Kopulation. Ähnliche Verhaltensweisen konnten auch schon bei anderen Tierarten beobachtet werden: Die Männchen der australischen Hängefliegen zum Beispiel fangen als Geschenk ein Insekt und bieten es ihren Angebeteten an. Je größer die Gabe, desto länger lässt sich das Weibchen den Sex gefallen.

ddp/wissenschaft.de ? Birgit Buchroithner
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