Der Unterschied besteht im Alter der beiden Zellteile, des von der Mutterzelle übernommenen und des nachgewachsenen, erklären die Forscher. Nach einer Teilung wird das Ende, das von der Mutterzelle stammt, als der alte Pol und das nachgewachsene Ende als der neue Pol bezeichnet. Im nächsten Teilungszyklus wird sowohl aus dem alten Pol als auch aus dem neuen Pol eine neue Zelle. Die beiden dabei entstehenden Tochterzellen sind jedoch nicht mehr identisch: Die aus dem alten Pol entstandene Mikrobe ist insgesamt älter als die aus dem neuen Pol gewachsene.
Nach sieben Generationen zeigte der Altersunterschied bereits deutliche Auswirkungen: Die Zellen mit den ältesten Bestandteilen, die aus dem alten Pol der ursprünglichen Mutterzelle stammen, wuchsen sehr viel langsamer und teilten sich deutlich seltener als ihre jüngeren Artgenossen. Außerdem war unter den Zellen, die während der Beobachtungsphase ihr Wachstum einstellten, wesentlich mehr ältere als jüngere Zellen vertreten. Diese Ergebnisse zeigen nach Ansicht der Wissenschaftler eindeutig, dass keine Lebensstrategie immun gegen die Auswirkungen des Alters ist. Möglicherweise ist Unsterblichkeit demnach gar nicht machbar ? entweder, weil sie aus Sicht der Evolution zu kostenaufwändig wäre, oder weil sie schlicht und einfach gar nicht erreicht werden kann.