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Nachtaktive Spezies: Knochen

Erde|Umwelt

Nachtaktive Spezies: Knochen
Knochen wachsen vorwiegend im Liegen, jedoch kaum im Stehen oder bei Bewegungen. Das haben amerikanische Wissenschaftler bei Beinlängenmessungen an jungen Schafen beobachtet. Der Druck, der im Stehen auf den Knorpelschichten der Knochen lastet, hemmt das Wachstum, vermuten die Forscher. Bisher nahmen Wissenschaftler an, junge Knochen würden über den Tag verteilt regelmäßig wachsen ? an manchen Tagen mehr, an anderen weniger. Norman Wilsman und Kenneth Noonan von der Universität in Madison berichten über ihre Beobachtungen im Fachmagazin Journal of Pediatric Orthopaedics (Ausg. 24, Nr. 6, S. 726).

Die Wissenschaftler brachten an den Beinknochen von Lämmern Sensoren an, die alle 167 Sekunden die Knochenlänge der Lämmer maßen. Neunzig Prozent des Knochenwachstums geschah, wenn die Tiere ruhten oder schliefen. Hingegen wuchsen die Tiere kaum, wenn sie standen oder sich bewegten, beobachteten die Forscher in der dreiwöchigen Studie.

Im Bereich der auch Wachstumsfuge genannten Knorpelplatte in den Gelenken wird Knorpel produziert, der allmählich in Knochengewebe umgebaut wird. Auf diese Weise wächst der Knochen in die Länge. Ist die Knorpelsubstanz vollständig in Knochen umgewandelt, endet das Wachstum. Drückt im Stehen das Körpergewicht auf die Wachstumsplatte, wird das Wachstum behindert, schlossen die Forscher aus ihren Beobachtungen.

Die Vermutung liegt nahe, dass auch Kinder vor allem im Liegen wachsen. Das könnte auch erklären, warum der Wachstumsschmerz besonders häufig abends und nachts auftritt. Rund ein Drittel aller Kinder zwischen drei und zwölf Jahren leidet unter Wachstumsschmerz: ein dumpfes Pochen, das sich meistens am Fußgelenk oder Knie zeigt und häufig auch beide Beine betrifft. Die Schmerzen dauern meistens 10 bis 30 Minuten an und treten an Tagen mit sportlicher Aktivität häufiger auf. Die genaue Ursache für den Wachstumsschmerz ist nicht bekannt. Vermutet wird eine Dehnung von Sehnen und Bändern, die dem Knochenwachstum nicht so schnell folgen können, oder gedehnte Muskeln.

ddp/wissenschaft.de ? Birgit Buchroithner
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