Eigentlich stehen Schwarze Löcher in dem Ruf, alles zu verschlucken. Doch bevor Materie auf Nimmerwiedersehen verschwindet, verdichtet der kosmische Staubsauger in seinem Umfeld Gase und Partikel so extrem, dass Röntgen- und Gammastrahlen entstehen. Einen solchen Gammablitz gab das Schwarze Loch in der Milchstraße auch vor rund 350 Jahren ab. Er dauerte mehrere Jahre lang, durchquerte den interstellaren Raum und schlug in die Molekülwolke aus Wasserstoff ein.
Bis das dort ausgelöste Leuchten auf der Erde sichtbar war, vergingen allerdings noch 26.000 Jahre, denn so lange braucht das Licht für den Weg von der Wolke bis zur Erde. Dennoch sprechen die Astronomen von einem Ereignis, das 350 Jahre zurückliegt, wenn sie den Zeitpunkt des Eintreffens des Lichts auf der Erde als Zeitmaßstab verwenden.
Mit dem Aufflackern der Molekülwolke in astronomisch naher Entfernung zur Materiefalle bekamen die Forscher Hinweise auf die stürmische Vergangenheit unseres Galaxienzentrums. Insbesondere konnten sie entschlüsseln, welche Eigenschaften die Emissionen solcher „stiller“ schwarzer Löcher besitzen.