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Wo die sexuelle Orientierung im Erbgut geprägt wird

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Wo die sexuelle Orientierung im Erbgut geprägt wird
Amerikanische Wissenschaftler haben möglicherweise einige der genetischen Faktoren identifiziert, die die sexuelle Orientierung bei Männern mitbestimmen. Bei einer Untersuchung des Erbguts von 456 Männern fanden die Forscher Variationen in drei Erbgutbereichen, die bei den homosexuellen Männern häufiger auftraten als bei heterosexuellen. Die Wissenschaftler um Brian Mustanski vom National Institute of Health (NIH) in Bethesda beschreiben ihre Untersuchung in der Fachzeitschrift Human Genetics (Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1007/s00439-004-1241-4).

Bereits seit Mitte der 90er Jahre gilt es als sicher, dass es eine genetische Veranlagung für die sexuelle Orientierung eines Menschen gibt. Der genetische Einfluss bei Männern liegt nach den Ergebnissen mehrerer Zwillingsstudien etwa bei 50 und bei Frauen zwischen 20 und 30 Prozent. Als einziger bekannter prägender genetischer Faktor für die männliche Sexualität galt bislang ein Abschnitt auf dem von der Mutter geerbten X-Chromosom, dessen Bedeutung jedoch noch umstritten ist.

Auf der Suche nach weiteren möglichen Kandidaten untersuchten Mustanski und seine Kollegen das gesamte Erbgut von Männern, die aus Familien mit mindestens zwei homosexuellen Brüdern stammten. Neben der X-Chromosomenregion identifizierten die Wissenschaftler bei ihrer Analyse drei weitere Erbgutbereiche auf den Chromosomen 7, 8 und 10, die bei den homosexuellen Brüdern ungewöhnlich häufig die gleiche Variation aufwiesen. Der Abschnitt auf Chromosom 10 schien dabei jedoch nur dann einen Einfluss auf die Sexualität zu haben, wenn er von der Mutter vererbt worden war.

Studienleiter Mustanski hält es für logisch, dass mehrere DNA-Abschnitte mit der sexuellen Orientierung in Zusammenhang stehen. Er vermutet, dass eine Wechselwirkung der verschiedenen Gene miteinander und mit einer Fülle von anderen Faktoren die Unterschiede in der sexuellen Orientierung verursachen. Zu diesen anderen Faktoren gehören nach Ansicht von Experten hormonelle Einflüsse, die Anzahl älterer Brüder, der Erziehungsstil und verschiedene Umwelteinflüsse.

ddp/wissenschaft.de ? Ilka Lehnen-Beyel
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