Eine andere Strategie der ausgewogenen Ernährung verfolgte dagegen die Wolfsspinne. Sie ist ein so genannter “sit-and-wait”-Räuber, das heißt, sie wartet, welche Beute in erreichbare Nähe kommt und schlägt dann zu. Da sie also nehmen muss, was kommt, reguliert sie ihr Nährstoffgleichgewicht über die Menge der aufgenommenen Nahrung: Wolfspinnen mit Eiweißmangel fraßen deutlich mehr fettreiche Kost als ihre Artgenossen, die tags zuvor bereits ihre Fettreserven aufgefüllt hatten, beobachteten die Wissenschaftler.
Eine dritte Strategie verfolgten Webspinnen, die ihre Beute mit Netzen fangen. Sie glichen ihren Nährstoffmangel aus, indem sie ihrer Beute vermehrt jene Nährstoffe entzogen, die gerade fehlten. Das wiesen die Wissenschaftler nach, als sie die in den Beutetieren zurückbleibende Menge an Eiweiß oder Fett bestimmten.
Quantität gehe eben nicht bei allen Fleischfressern immer vor Qualität, kommentiert David Mayntz die Ergebnisse. Manche Insekten könnten ihre Eiweiß- und Fettaufnahme tatsächlich gut regulieren.