Um die gesundheitsfördernde Wirkung genauer zu untersuchen, ließen Holmes und ihr Team 14 Probanden zwei Wochen lang täglich fünf Tassen Kamillentee trinken. Bei der Untersuchung von Urinproben der Teilnehmer fanden die Forscher deutlich erhöhte Mengen an Hippursäure, einer Substanz, die unter anderem beim Abbau antibakteriell wirksamer Phenole im Körper entsteht. Auch die Menge der krampflösenden und nervenentspannenden Aminosäure Glycin war nach der Teekur höher als vorher, entdeckten die Forscher. Die Konzentrationen beider Substanzen blieben noch bis zu zwei Wochen nach Ende der Kur erhöht.
Die Forscher halten die Funde für deutliche Hinweise darauf, dass Kamillentee tatsächlich das Immunsystem ankurbelt und so hilft, unter anderem Atemwegsinfekte zu bekämpfen. Das Glycin wirke zusätzlich gegen Verspannungen und könne so beispielsweise Menstruationskrämpfe lösen. Außerdem habe es eine milde beruhigende Wirkung, so die Forscher. Weitere Studie müssten nun jedoch die genauen Wirkmechanismen aufklären.