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Gab es das erste Leben in Grönland?

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Gab es das erste Leben in Grönland?
In einigen des ältesten bekannten Gesteinsproben der Erde sind Forscher auf Lebensspuren gestoßen. Die Wissenschaftler um Nicolas Dauphas von der Universität von Chicago fanden in den rund 3,8 Milliarden Jahre alten Gesteinen Sauerstoffverbindungen, die auf Photosynthesereaktionen von Bakterien hindeuten. Sie veröffentlichen ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift Science (17. Dezember: DOI 10.1126/science.1104639).

Die Gesteine aus dem Südwesten von Grönland sind Sedimente und nicht vulkanischen Ursprungs, konnten die Forscher in ihrer Arbeit nachweisen. Sedimente entstehen, wenn sich Schwebteilchen in einem Gewässer absetzen und anschließend verdichtet werden. Für ihre Analyse lösten die Wissenschaftler das Material in Säure auf und untersuchten die atomare Zusammensetzung der Probe. Dabei hatten sie es insbesondere auf Eisen abgesehen. Dieses kommt in verschiedenen Formen vor, so genannten Isotopen, die sich jeweils in der Zahl der Neutronen im Atomkern unterscheiden. Anhand der Isotopenmischung konnten die Forscher zeigen, dass das Gestein als Sediment abgelagert und nicht aufgeschmolzen worden war.

Damit haben sie die von vielen Geologen vertretene These widerlegt, nach der diese grönländischen Gesteine durch vulkanische Prozesse entstanden sind. Dabei hätten jedoch die hohen Drücke und Temperaturen im Erdinnern jegliches Lebenszeichen ausgemerzt. Im Sediment blieben die chemische Spuren von Bakterien hingegen erhalten. Diese betrieben schon vor 3,8 Milliarden Jahre Photosynthese, schreiben die Forscher.

Die ältesten bisher bekannten fossilen Lebensspuren sind 3,4 Milliarden Jahre alt und wurden in Australien entdeckt. Mit ihrer Entdeckung könnte sich die Aufmerksamkeit der Forscher auf Suche nach den Ursprüngen des Lebens nun verstärkt auf Grönland richten, erklären die Forscher.

ddp/bdw ? Martin Schäfer
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