Solche Probleme sollen mit dem neuen Gel vermieden werden. Es besteht hauptsächlich aus dem natürlichen Zucker Hyaluronsäure, der im Körper beispielsweise im Glaskörper des Auges, der Gelenkschmiere und in fast allen Bindegeweben vorkommt. Damit die Flüssigkeit auf Licht reagiert, statten die Forscher die Substanz mit chemischen Bausteinen aus, die bei Bestrahlung Quervernetzungen bilden und die Flüssigkeit gelieren lassen. Nach Angaben der Wissenschaftler wird das dabei entstehende Gel vom Körper im Lauf der Zeit abgebaut, so dass nach einer Behandlung nur noch der neugebildete Knorpel übrigbleibt.
Die Forscher sehen viel Potenzial in ihrer neuen Methode. So könnte sie beispielsweise direkt während einer Kniespiegelung angewendet werden und dem Patienten so eine zweite Operation ersparen. Neben der Anwendung bei kleineren Verletzungen sei auf Dauer auch eine Variante der Methode denkbar, die bei großflächigerem Verschleiß den Knorpel wieder aufbaut. Das ist jedoch Zukunftsmusik, warnen die Forscher. Bislang sei nur getestet worden, ob mit der neuen Methode tatsächlich Knorpel aufgebaut werden könne. Bis die Substanz in klinischen Studien erprobt werden könne, würden jedoch noch mindestens fünf Jahre vergehen.