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Unerwartete Artenvielfalt bei Tigern

Erde|Umwelt

Unerwartete Artenvielfalt bei Tigern
Wissenschaftler haben unter den Tigern Asiens eine neue Unterart entdeckt: Eine Genanalyse von insgesamt 134 der Großkatzen ergab, dass die auf der malaiischen Halbinsel lebenden Tiere sich deutlich von Tigern unterscheiden, die in nördlicheren Bereichen Indochinas leben. Über die nun „Panthera tigris jacksoni“ getaufte Subspezies berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift PLoS Biology (Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1371/journal.pbio.0020442).

Stephen J. O’Brien vom Labor für Genetische Vielfalt am Nationalen Krebsinstitut im amerikanischen Frederick und seine Kollegen sammelten Erbgutproben von Tigern aus ganz Asien und untersuchten die DNA der Raubkatzen auf regionale Unterschiede. Damit wollten sie herausfinden, ob sich geographische Herkunft der Tiere, Größe oder das Muster ihrer Streifen in den Genen widerspiegeln. Die bisher zur Unterart Panthera tigris corbetti gezählten Tiger aus Malaysia bilden eine eigene Unterart und verdienen somit einen eigenen Namen, brachten die Genanalysen zu Tage.

Seine wissenschaftliche Benennung verdankt die neu benannte Unterart dem Tigerschützer Peter Jackson. Die umgangssprachliche Bezeichnung lautet allerdings Malaysiatiger und entspricht somit den auf die regionale Herkunft bezogenen Namen anderer Unterarten ? wie etwa Bengaltiger oder Sumatratiger. Traditionell gab es acht Unterarten des Tigers, von denen drei nach Angaben von Tierschützern seit den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ausgestorben sind.

Mit den Untersuchungen von O’Brien und seinen Kollegen sind nun sechs noch lebende Unterarten des Tigers zu verzeichnen: Der Sibirische oder Amur-Tiger (Panthera tigris altaica), der Hinterindische oder Corbetts-Tiger (P. t. corbetti), der Südchinesische oder Amoy-Tiger (P. t. amoyensis), der Sumatratiger (P. t. sumatrae), der Bengaltiger (P. t. tigris) und der Malaysiatiger (P. t. jacksoni). Die neu entdeckte Unterart bedeutet allerdings nicht, dass es nun mehr Tiger gibt, da sich lediglich eine bereits bekannte Unterart nun in zwei Unterarten aufteilt.

Die Entdeckung der Forscher kann möglicherweise Bemühungen um die Erhaltung der Tigerbestände unterstützen, hofft O’Brien. Auch wenn sich die Unterarten miteinander paaren können, kann es sinnvoller sein, dass sie sich nur untereinander fortpflanzen. So werden besonders gut an die jeweilige Umgebung angepasste Eigenschaften wie zum Beispiel die Körpergröße erhalten, wodurch den einzelnen Gruppen in den unterschiedlichen Lebensräumen das Überleben erleichtert wird.

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ddp/bdw ? Cornelia Dick-Pfaff
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